Baby sitzt in Hochstuhl und hat Finger im Mung

Study Summary

Frühe Zahnversorgung macht den Unterschied


Do Early Dental Visits Reduce Treatment and Treatment Costs for Children?

Arthur J. Nowak, DMD, MA, Paul S. Casamassimo, DDS, MS, JoAnna Scott, PhD, Richard Moulton

Pediatric Dentistry, 2014

Eine neue Studie aus den USA untersucht den Zusammenhang zwischen notwendigen Zahnbehandlungen sowie den damit verbundenen Kosten bei Kindern mit hohem Kariesrisiko bei früher zahnärztlicher Intervention im Vergleich zu später zahnärztlicher Intervention.

Hintergrund

Seit den späten 1980er Jahren promoten (zahn-) medizinische Organisationen, Behörden und Interessensgruppen in den USA, die Gesundheit zu fördern und mit Kindern spätestens im Alter von einem Jahr zum Zahnarzt zu gehen. Präventionsstrategien wie der Zahnarztbesuch im ersten Lebensjahr zielen darauf ab, Kariesbildung bei Kindern zu vermeiden oder wenigstens zu verlangsamen, indem die Faktoren, die diese Krankheit verursachen, eliminiert oder zumindest reduziert werden. Dennoch zeigte eine Studie, die im Jahr 2000 durchgeführt wurde, dass nur 3% der einjährigen Kinder tatsächlich beim Zahnarzt waren. Zusätzlich gibt es nur sehr wenige Studien, die zeigen, dass Frühinterventionsprogramme sowohl klinisch als auch kostentechnisch effizient sind. Mit dieser Studie gehen die Autoren von der Annahme aus, dass frühzeitige zahnärztliche Intervention bei Kindern mit hohem Kariesrisiko die notwendigen Behandlungen und damit verbundenen Kosten reduziert.

Methode

Die Autoren überprüften die vom Church Street Health Management (CSHM) in Nashville, Tennessee zur Verfügung gestellten Daten, beginnend mit Januar 2012. Das CSHM ist für über das ganze Land verteilte Kliniken zuständig, die hauptsächlich Kinder aus Familien mit geringem Einkommen und mit staatlicher Medicaid Versicherung, behandeln. Es wurde ein einziger Gesundheitsversorger mit einheitlichen Abläufen gewählt, um eine einheitliche Datenqualität zu garantieren, was bei einer ähnlichen Studie mit einzelnen, unabhängigen Zahnärzten nicht möglich gewesen wäre.
Für die Studie wurden 20 Behandlungszentren in acht verschiedenen Bundesstaaten ausgewählt. Um als Proband in Frage zu kommen, mussten die Kinder mindestens einmal pro Jahr über acht Jahre hinweg im selben Zentrum untersucht worden sein. Die Probanden wurden in eine Frühstarter- und eine Spätstartergruppe unterteilt. Frühstarter waren Kinder, die bei ihrem ersten Zahnarztbesuch im Alter von unter vier Jahren waren. Spätstarter waren bei ihrem ersten Zahnarztbesuch vier Jahre oder älter. Behandlungen wurden in die Kategorien Füllungen, Kronen, Pulpotomien und Extraktionen unterteilt. Die Autoren untersuchten die notwendigen Behandlungen bei beiden Gruppen und rechneten die Unterschiede bei den Behandlungen in Dollar-Beträge um.

Ergebnisse

  •  60% der 42.532 Probanden waren in der Spätstartergruppe.
  •  Durchschnittlich brauchten die Spätstarter signifikant mehr zahnärztliche Behandlungen (11,27) als die Frühstarter (7,69) über einen Nachbehandlungszeitraum von acht Jahren.
  •  Für beide Gruppen war die Behandlungskategorie „Füllungen” diejenige mit der höchsten Anzahl an notwendigen Behandlungen.
  •  „Frühstarter hatten niedrigere Ausgaben für Behandlungen als Spätstarter.”
  •  Die durchschnittlichen Kosten für zahnärztliche Behandlungen in einem Nachbehandlungszeitraum von acht Jahren betrugen $694,32 für Frühstarter und $1.054,44 für Spätstarter.
  •  „Innerhalb jedes Behandlungstyps (Füllungen, Kronen, Pulpotomien und Extraktionen) hatte ein Spätstarter im Durchschnitt signifikant höhere Kosten über einen Nachbehandlungszeitraum von acht Jahren als ein Frühstarter.”
  •  Für beide Gruppen hatte die Behandlungskategorie „Kronen” durchschnittlich die höchsten Behandlungskosten im Nachbehandlungszeitraum von acht Jahren.
  •  Die Ergebnisse dieser Studie unterstützen die Vorteile von frühzeitiger zahnärztlicher Intervention bei Kindern mit hohem Kariesrisiko.
  •  „Die Ergebnisse unterstützen die Politik vieler zahnärztlicher Organisationen, mundgesundheitliche Interventionen im Alter von einem Jahr zu beginnen und könnten Pädiater animieren, gewisse Bedenken abzulegen und Patienten an Zahnärzte zu überweisen.“
  •  „Die Möglichkeit sowohl finanzielle Ausgaben als auch menschliches Leid zu reduzieren und gleichzeitig den Einsatz der vorhandenen zahnärztlichen Arbeitskräfte, die sich auf Kinder spezialisieren, zu optimieren, wird durch die Ergebnisse dieser Studie bekräftigt.“

MAM Service

Die vollständige Studie finden Sie unter: mambaby.com/professionals