Glückliches Baby auf dem Rücken liegend

Study Summary

Schnuller gegen den Plötzlichen Kindstod

Schnuller als Lebensretter


Do Pacifiers Reduce the Risk of Sudden Infant Death Syndrome? A Meta-analysis

Fern R. Hauck, Olanrewaju O. Omojokun, Mir S. Siadaty

Pediatrics, 2005 

Schnuller reduzieren das Risiko des Plötzlichen Kindstodes. Ein US-amerikanisches Forscher-Team empiehlt ihren Gebrauch im gesamten ersten Lebensjahr.

Hintergrund

Eine Reihe von Studien legt nahe, dass Schnuller das Risiko des Plötzlichen Kindstodes (Sudden Infant Death Syndrome, SIDS) reduzieren. Ziel der Analyse von Fern R. Hauck et al. war es, diesen Schutzeffekt zu bewerten und festzustellen, ob eine Schnuller-Empfehlung sinnvoll ist.

Methode

Das Team um Fern R. Hauck durchsuchte die Datenbank „Medline“ nach allen zwischen 1966 und 2004 publizierten Studien, die den Zusammenhang zwischen SIDS und Schnullern untersuchten. Aus insgesamt 384 Abstracts wurden sieben veröffentlichte Fall-Kontroll-Studien (case-control studies) für eine Meta-Analyse herangezogen.

Mit der Berechnung eines Quotenverhältnisses (odds ratio) analysierten die Forscher, wie die Benutzung von Schnullern das SIDS-Risiko beeinflusst.

Ergebnisse

Im multivariaten Modell wurde festgestellt, dass Schnuller die Wahrscheinlichkeit von SIDS signifikant reduzieren (p<.001; odds ratio=0.71). Wurde der Schnuller auch beim Einschlafen benutzt, verringerte sich das SIDS-Risiko noch deutlicher (p<.001; odds ratio=0.39).

„Wir empfehlen Schnuller als mögliche Vorbeugemaßnahme, die das SIDS-Risiko reduziert.“ 

Schnuller sollten zu jedem Schlafen – tagsüber und nachts – während des gesamten ersten Lebensjahres angeboten werden. In diesem Zeitraum ist das SIDS-Risiko am höchsten und das Saugbedürfnis des Babys am größten.

Der Schnuller beim Schlafen ist eine SIDS-Schutzmaßnahme, obwohl Babys ihn meist nur für kurze Zeit im Mund behalten.

Gestillten Kindern sollte der Schnuller angeboten werden, sobald das Stillen gut eingespielt ist. 

Die positiven Auswirkungen des Schnullers wiegen schwerer als mögliche negative Effekte, wie Zahnfehlstellungen oder Otitis media (Mittelohrentzündungen). 

MAM Service

Die vollständige Studie finden Sie unter: mambaby.com/professionals

SIDS-Vorsorgemaßnahmen

aus den Empfehlungen der American Academy of Pediatrics (AAP)
  • Babys immer in Rückenlage schlafen legen
  • Leichte Bekleidung zum Schlafen
  • Spezielle Babyschlafsäcke statt Decken
  • Eine feste, möglichst luftdurchlässige Matratze
  • Kein Lammfell, keine Kissen, Nester oder Kuscheltiere im Kinderbett
  • Rauchen während der Schwangerschaft und in der Umgebung des Babys vermeiden
  • Kein Stress: Geborgenheit, Nähe und möglichst geregelte Schlafenszeiten
  • Stillen in den ersten sechs Lebensmonaten gilt als Schutzfaktor
  • Schnuller zu jedem Einschlafen reduzieren das SIDS-Risiko