Schlafendes Baby

Study Summary

Geringerer Rückgang als erwartet

Eine US-amerikanische Untersuchung über den Rückgang von SUID (Sudden Unexpected Infant Death, plötzlicher unerwarteter Kindstod) zwischen 1990 und 2015.


National and state trends in sudden unexpected infant death: 1990–2015.

Lambert, A. B. E., Parks, S. E., & Shapiro-Mendoza, C. K.

Pediatrics, 2018

Diese wissenschaftliche Studie zeigt, dass in amerikanischen Staaten, die Programme zur Risikoreduktion für SUID und SIDS (Sudden Infant Death Syndrome, plötzlicher Kindstod) erarbeitet haben, signifikant weniger Babys versterben. In Staaten ohne solche Programme haben sich die SIDS-Raten hingegen seit 1999 kaum verringert.

Hintergrund

Nationale Programme zur Reduktion des plötzlichen Kindstodes führten in den USA in den 1990er Jahren zu einem starken Rückgang von SIDS-Sterbefällen. Dies ist vor allem auf die Kampagne „Back to Sleep“ zurückzuführen, die sich für das Schlafen von Babys in Rückenlage einsetzt. Zudem wurden zwischen 1990 und 2001 weniger Fälle von SIDS diagnostiziert, weil auch andere Diagnosen zur Anwendung kamen. Dazu zählen „Tod aus unbekannter Ursache“ sowie „ASSB“ (Accidential Suffocation and Strangulation in Bed, Tod durch Ersticken oder Strangulation im Bett). Eine Neubenennung aller Ursachen für plötzlichen Kindstod in „plötzlichen, unerwarteten Kindstod“ kann das Monitoring der Fälle für die Zukunft erleichtern.

Methoden

In dieser US-amerikanischen wissenschaftlichen Studie wurde untersucht, wie sich die nationalen und staatenspezifischen SUID-Raten zwischen 1990 und 2015 veränderten. Die Daten wurden aus einer komprimierten Todesursachenstatistik extrahiert. SUID wurde als Todesfall eines Babys unter einem Lebensjahr definiert. Sämtliche SUID-Ursachen wurden in die Arbeit einbezogen (SIDS, Tod aus unbekannter Ursache, ASSB). Die Studienautoren untersuchten sowohl Daten des gesamten Staats als auch Daten der einzelnen Bundesstaaten.

Wichtige Ergebnisse

  • Zwischen 1990 und 2015 sank die SUID-Rate in den USA (bezogen auf 100.000 Lebendgeburten) von 154,6 (1990) auf 92,4 (2015).
  • Zwischen 1999 und 2015 betrug der Rückgang lediglich 7%, was auf einen erhöhten Aufklärungsbedarf hinweist.
  • SIDS wurde am häufigsten diagnostiziert, gefolgt von „Tod aus unbekannter Ursache“ und ASSB.
  • ASSB stieg sogar um 183,8% an, was auf das Schlafen des Kindes im elterlichen Bett zurückgeführt wird (Co-Sleeping).
  • Die Studienautoren raten zu nationalen Programmen für sicheren Schlaf.
  • Bundesstaaten mit starkem SUID-Rückgang können als Vorbilder für andere Staaten dienen.
  • Die Studienergebnisse legen nahe, dass staatliche Programme zum sicheren Schlafen ergänzt oder neu aufgelegt werden sollten.

Empfehlungen für sicheres Schlafen

  • Babys in Rückenlage schlafen lassen
  • Feste Matratze verwenden
  • Stillen ist empfohlen
  • Schlafen im eigenen Babybett,
  • jedoch im Elternschlafzimmer
  • Pölster und andere weiche Objekte wie Stofftiere im Babybett vermeiden
  • Einen Schnuller zum Einschlafen anbieten
  • Kein Rauchen in der Schwangerschaft und nach der Geburt
  • Kein Alkohol und keine illegalen Drogen in der
  • Schwangerschaft und nach der Geburt
  • Zu warme Kleidung und Kopfbedeckungen vermeiden
  • Durchführung aller empfohlenen Impfungen
  • Kontrollierte Zeiten in Bauchlage im Wachzustand, um die Entwicklung zu unterstützen
Source: American Academy of Pediatrics – New Safe Sleep Recommendations aap.org

MAM Service

Die vollständige Studie finden Sie unter: mambaby.com/professionals